Wasser sparen: 10 wirksame Sparmaßnahmen

Warmwasser trägt mit 16 Prozent wesentlich zum Energieverbrauch im Privathaushalt bei. Dementsprechend sollten Sie es beim Energiesparen unbedingt berücksichtigen. Schon mit kleinen Verhaltensänderungen und einfachen technischen Lösungen können Sie jede Menge Wasser sparen.

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Warmes Wasser sparen – darum lohnt es sich

Das Wichtigste schon mal vorab: Für Haushalte lohnt sich Wasser­­sparen gleich mehrfach:

  • Energie- und Wasser­kosten lassen sich reduzieren.
  • Gleich­zeitig sinken auch der Energie­verbrauch und die CO2-Emissionen. Denn ein großer Teil des verbrauchten Wassers in Deutschland ist Warm­wasser – durch­schnittlich etwa jeder dritte Liter im Haus­halt. Wer effektiv Wasser spart, spart also auch Energie, die zum Erhitzen des Wassers gebraucht wird.

Insgesamt 16 Prozent des Energie­verbrauchs eines durch­schnittlichen Haushalts werden für die Bereitung von Warm­wasser verwendet – und der Anteil wächst weiter. Während der Heiz­energie­bedarf durch effiziente Heiz­kessel und eine verbesserte Dämmung rückläufig ist, steigt der Energie­aufwand für die Warm­wasser­bereitung stetig. So ist zum Beispiel tägliches Duschen zur Normalität geworden. Das Wasser lässt sich aber nur bedingt effizienter erwärmen. Steigender Bedarf und steigende Preise: Das heißt tendenziell höhere Kosten für Haushalte.

Infografik zum Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts: 71% Raumwärme; 15% Warmwasser; 14% Strom; Stand Februar 2023

Der Anteil von Warmwasser am Gesamtenergieverbrauch

1. Häufiger Duschen statt Baden

Eine wohltuende Badewanne ist etwas Schönes. Daran gibt es keine Zweifel. Wer aber Energie und damit Geld sparen möchte, sollte hier einen genauen Blick auf die Zahlen werfen: 

  • Eine herkömmliche Badewanne fasst 150 bis 200 Liter.
  • Beim Duschen verbrauchen wir im Schnitt 70 Liter.

Wenn Sie seltener Vollbäder nehmen, vermeiden Sie in einem 2-Personen-Haushalt bis zu 115 kg CO2 im Jahr. Außerdem fallen bis zu 95 Euro weniger für Wasser- und Heizkosten an. Die Angaben beziehen sich auf einen Haushalt mit dezentraler Warmwasserbereitung (in der Regel mit einem Durchlauferhitzer). Bei einer zentralen Warmwasserbereitung kann das genaue Sparpotenzial hiervon abweichen.

2. Wasser sparen beim Duschen

Mit einem herkömmlichen Duschkopf verbrauchen Sie etwa 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute. Sparduschköpfe hingegen lassen nur 6 bis 7 Liter. Damit können Sie auf Anhieb Verbrauch, Kosten und CO2-Emissionen schlagartig reduzieren. Wichtig ist dabei auch die Wassertemperatur. Es gilt: je kälter das Wasser, desto größer die Ersparnis. Ebenfalls entscheidend ist die Duschdauer. Wenn Sie täglich länger als 10 Minuten duschen, dann ist der Spareffekt gegenüber einer vollen Badewanne gleich null.

Sparduschkopf und druckloser Durchlauferhitzer

Die Installation kann ganz einfach selber durchgeführt werden. Zudem sind auch Modelle erhältlich, die für die Verwendung mit drucklosen Speichern geeignet sind. Bei Durchlauferhitzern sollte man sich dagegen beraten lassen: Bei manchen elektronischen Durchlauferhitzern sind Durchflussbegrenzer bereits eingebaut. Bei hydraulischen Durchlauferhitzern hingegen können sie nicht verwendet werden.

Informieren Sie sich am besten über die Warmwassertechnik, bevor Sie die Helfer besorgen. Lassen Sie sich beim Kauf von Fachpersonal beraten. Die Helfer sind alle günstig in der Anschaffung und einfach zu installieren, besonders mit unserer Anleitung zum Einbauen eines Durchflussbegrenzers.

Effiziente Duschköpfe sind schon ab 20 Euro zu haben, die anderen Sparhelfer ab etwa 2 bis 5 Euro. Bei der Auswahl von Sanitäreinrichtungen wie Duschköpfen und WC-Spülsystemen helfen der Blaue Engel und das Wassereffizienzlabel "WELL“.

 

3. Wasser sparen am Wasserhahn

Nicht nur beim Duschen und Baden können Sie Warmwasser sparen. Auch beim Waschen am Waschbecken lassen sich mit günstigen Maßnahmen schnell Sparerfolge erzielen.

Perlstrahler und Wassermengenregler

Die unscheinbaren Helfer werden direkt an der Armatur angebaut und können dort bis zur Hälfte des Wasserverbrauchs sparen. Perlstrahler (auch Strahlregler oder Perlatoren genannt) optimieren den Wasserstrahl am Hahn und mischen dem Wasser Luft bei. So sinkt der Verbrauch bei gleichbleibendem Reinigungskomfort.

Die einfachen Helfer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, zum Beispiel im Baumarkt:

  • als einfache Mischdüse,
  • mit Kugelgelenk oder Zwischenschlauch und
  • mit Umschalter für verschiedene Wassermengen.

Allerdings sind die Wassersparer für Durchlauferhitzer und drucklose Speicher nicht immer geeignet (siehe oben beim Sparduschkopf!). Dort können sogenannte Wassermengenregler eine Alternative sein: Sie mindern den Wasserdruck, bevor der Wasserstrahl austritt. Doch auch hier kann es Einschränkungen geben für drucklose Boiler oder Durchlauferhitzer.

 

4. Wäsche effizient reinigen

Das Wäschewaschen verbraucht durchschnittlich etwa 12 Prozent des Wassers im Haushalt. Entscheidend für Kosten und CO2 ist vor allem der Energieverbrauch, um das Wasser zum Waschen zu erhitzen. Hier kommt meistens Strom zum Einsatz, es sei denn, die Waschmaschine wird über einen extra Warmwasseranschluss versorgt.

So lässt sich beim Wäschewaschen sparen:

  • Waschmaschinen sollten in der Regel voll beladen werden.
  • Dank moderner Kaltwaschmittel genügen meist niedrigere Temperaturen.
  • Ökoprogramme haben einen geringeren Wasser- und Energieverbrauch.
  • Auch auf die Vorwäsche zu verzichten, ist oft kein Komfortverlust, spart aber viel Wasser, Energie und schont die Kleidung.
  • Ist die Wäsche stark verschmutzt, sollte besser länger statt heißer gewaschen werden. Gegen hartnäckigen Schmutz und Bakterien hilft eine einzelne heiße Wäsche nach einigen normalen Waschgängen. Ein Großteil der Wäsche kann auch mit Gallseife vorbehandelt werden.
  • Alte Geräte austauschen und passenden Ersatz suchen. Bei Wasser- und Strom­fressern lohnt sich ein Neukauf, bevor das alte Gerät kaputtgeht. Aber nur, wenn Sie auf eine gute Energieeffizienz­klasse und den „Blauen Engel“ achten.

 

5. Armaturen optimieren

Mann am Waschbecken(c) pexels.com | rodnae-productions

Nutzen Sie noch eine Misch­­batterie oder Zwei­griff­armatur am Wasserhahn und müssen die Wassertemperatur jedes Mal mühsam regeln? Gerade beim Duschen ist die Entscheidung zwischen Komfort oder Energie­sparen unangenehm: Entweder, Sie lassen das Wasser ständig laufen oder Sie müssen die Temperatur nach dem Ab­drehen und Ein­seifen neu regeln.

Mit Ein­hebel­armaturen oder Ein­hand­mischern kann der Warm­wasser­zufluss am Wasch­becken mit einem Griff zuge­dreht werden. Noch besser ist es, wenn die Temperatur bereits voreingestellt ist, wie etwa bei einem voll­elektronischen Durchlauf­erhitzer, der sich grad­genau einstellen lässt.

Eine kosten­günstige Alter­native für druck­feste Warmwassergeräte ist ein Dusch-Stop. Damit wird der Wasser­durch­fluss per Knopf am Dusch­kopf oder mit einem kleinen Hebel gestoppt.

 

6. Dichtungen und Dämmung prüfen

Der Wasserhahn tropft, am Brauseschlauch gibt es ein Leck und der Spülkasten ist undicht? Dann sollten Sie schnell etwas tun, um Wasser zu sparen. Schuld sind oft Dichtungen, die porös oder verkalkt sind. Ersatzteile gibt es im Baumarkt oder Fachhandel.

  • Zum Entfernen von Kalk können Sie Essigreiniger nutzen.
  • Bei undichten Stöpseln hilft Alleskleber: am Rand auftragen, trocknen lassen und so den Stöpsel etwas verbreitern.
  • Wer im Eigenheim eine zentrale Warmwasserversorgung nutzt, kann mit wenig Geld noch mehr tun: Oft sind die Leitungen zwischen Warmwasserspeicher und Wasserhähnen ungenügend oder gar nicht gedämmt und auch die Dämmung des Warmwasserspeichers lässt sich manchmal verbessern. Hier geht's zu unserer Anleitung Rohre zu dämmen!

 

7. Wassertemperatur optimal regeln

Die Wassertemperatur muss in einer zentralen Heizanlage nicht mehr als 60 Grad Celsius betragen – aber auch nicht weniger, da dies die Mindesttemperatur für den Schutz vor Legionellen ist. Bei dezen­tralen Lösungen wie Durch­lauf­erhitzern genügen niedrigere Temperaturen, da das Wasser hier nicht länger auf dieser Temperatur gehalten wird und so keine Gefahr durch Legionellen besteht:

  • An der Küchen­spüle reichen etwa 45 Grad,
  • zum Duschen ungefähr 38 Grad.

Moderne voll­elektro­nische Durch­lauf­erhitzer lassen sich grad­genau regeln, sodass sofort Warm­wasser mit der gewünschten Temperatur zur Ver­fügung steht und kein Wasser ver­schwendet wird.

 

8. Kleinspeicher ausschalten und Wasser sparen

Wenn Sie Ihr Wasser mit elektrischen Kleinspeichern erwärmen, können Sie eine Menge Energie sparen, indem Sie diese öfter mal ausschalten. Denn schließlich heizt der Speicher das Wasser permanent auf die eingestellte Temperatur. Da keine Dämmung perfekt funktioniert, entstehen dabei große Energieverluste.

Wenn Sie also übers Wochenende in den Urlaub fahren, schalten Sie den Speicher einfach aus. Und auch nachts muss der Speicher nicht eingeschaltet sein. Am besten wäre es sogar, Sie schalten ihn nur dann ein, wenn Sie heißes Wasser benötigen. Dann müssen Sie zwar ein paar Minuten warten, bis das Wasser erhitzt ist, sparen aber viel Energie.

 

9. Effiziente Warmwasser-Zirkulation sicherstellen

Bei der zentralen Warmwasserbereitung kommt oft eine Zirkulationspumpe zum Einsatz. Diese verbraucht dauerhaft Strom, zusätzlich kann es zu Wärmeverlusten im Leitungsnetz kommen. Trotzdem ist beim Abschalten der Zirkulation Vorsicht geboten, da sich gesundheitsgefährdende Mikroorganismen bilden können.

In hygienisch einwandfreien Anlagen kann es empfehlenswert sein, die Zirkulation zeitweise außer Betrieb zu nehmen (zum Beispiel per Zeitschaltuhr). Als Zeitraum ist hier aber nicht etwa die Nacht zu empfehlen, sondern der Morgen und der Abend, wenn durch die Entnahme sowieso das warme Wasser im Haus verteilt wird. Eine Mindestbetriebszeit von 16 Stunden am Tag sollte die Zirkulation aber aus hygienischen Gründen in Betrieb bleiben.

Auf jeden Fall ist es sinnvoll, energiesparenden Zirkulationspumpe zu nutzen. Wichtig ist zudem eine gute Dämmung der Rohre und der Heizung.

 

10. Sonne, Erdwärme & Co. heizen lassen

Die umwelt­freund­lichste Ergänzung für Warm­wasser­bereitung im Haus­halt ist die Solar­unter­stützung der Heizung Solar­thermie genannt. Denn Solar­anlagen gibt es nicht nur für Strom. Die Wärme für Ihr Wasser kommt so direkt und kosten­los vom Dach – und hilft Heiz- oder Strom­kosten zu sparen.

Wer sein Warm­wasser zentral erzeugt, kann meist relativ einfach regenerative Wärme­quellen wie eine Solar­anlage oder eine Wärme­pumpe nutzen. Auch bei einigen modernen dezentralen Geräten besteht diese Möglich­keit. Ein durch­schnittlicher 4‑Personen-Haus­halt in einem Einfamilien­haus mit Heizöl- oder Erdgas-Zentral­heizung kann mit einer Solar­thermie-Anlage bis zu sechzig Prozent des Warm­wassers regenerativ erzeugen.

 

10 ½. Virtuelles Wasser sparen

Warmwasser ist kostbar und teuer. Das gilt aber auch für Kaltwasser, genauer gesagt für kaltes virtuelles Wasser. Gemeint ist das Wasser, das bei der Produktion von Waren verbraucht oder verschmutzt wird. Solange wir konsumieren, können wir die Wassermenge (4.000 Liter pro Tag/Person!) nicht vermeiden – wohl aber reduzieren. Und so geht es: 

  • saisonal und regional einkaufen
  • weniger Fleisch konsumieren
  • flicken statt wegwerfen
  • Produkte lange benutzen
  • Recyclingpapier verwenden

 

Warmwasser-Rechner nutzen und persönliches Sparpotenzial herausfinden

Sie wollen Ihren Wasser- und Energieerbrauch gezielt senken und das Sparpotenzial in Ihrem Zuhause ausschöpfen? Dann nutzen Sie den WarmwasserCheck! Der Verbrauchsrechner zeigt Ihnen mit wenigen Klicks, wie viel warmes Wasser Sie im Vergleich zu ähnlichen Haushalten verbrauchen. Und passende Spartipps für Ihren Haushalt erhalten Sie außerdem dazu. Finden Sie jetzt heraus, wie viel Sie sparen können!

Sie wollen nicht nur warmes Wasser sparen? Mit diesen Tipps reduzieren Sie Ihren geamten Wasserverbrauch: Wasser sparen – Maßnahmen für zu Hause und unterwegs.

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Autor: Jens Hakenes

Ansprechpartner für Stromkosten und Heizkosten

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