Wasserverbrauch im 1-Personen-Haushalt
Wie viel Wasser benötigt ein Single-Haushalt und welche Kosten fallen dafür an? Gibt es Besonderheiten beim Wasserverbrauch, wenn Menschen alleine leben? Wir erklären, welche Rolle Warm- und Kaltwasser dabei spielen und mit welchen Tipps Sie in Ihrem Haushalt besonders einfach sparen können.
Prüfen Sie Ihren Warmwasserverbrauch!
Welcher Warmwasserverbrauch in einem 1-Personen-Haushalt ist normal? Mit unserem Warmwasser-Rechner vergleichen Sie Ihre Werte mit denen ähnlicher Haushalte:
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- durchschnittlicher Wasserverbrauch: 121 Liter pro Person pro Tag
- Energie für Wassererwärmung ist größter Kostenfaktor
- Art der Warmwasserbereitung (zentral/dezentral) entscheidend für Energiekosten
- Wasserkosten-Abschlag wird nicht nur durch Verbrauch festgelegt
- Wasserverbrauch reduzieren ist Umwelt- und Klimaschutz
- Wasser sparen einfach möglich bei Alltagsentscheidungen
Durchschnittlicher Wasserverbrauch im 1-Personen-Haushalt
Der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Person liegt laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei 121 Litern pro Tag. Das sind hochgerechnet etwa 44.100 Liter pro Jahr.
Der Verbrauch umfasst folgende Bereiche:
- Baden/Duschen/Körperpflege
- Toilettenspülung
- Wäsche waschen
- Geschirrspülen
- Raumreinigung/Autopflege/Garten
- Essen/Trinken
Außerdem enthält die Aufschlüsselung einen Kleingewerbeanteil für das Wasser, das beim Bäcker, Friseur oder anderem Kleingewerbe verbraucht wird.
Wasserverbrauch im 1-Personen-Haushalt pro Jahr in m3
Der durchschnittliche Wasserverbrauch für eine Person pro Jahr entspricht etwa 44,1 Kubikmetern (m3). Wasserversorger rechnen das Wasser in der Regel in Kubikmeter ab. Daher ist diese Einheit für den Verbrauch interessant. Auch der Wasserzähler zählt grundsätzlich in dieser Einheit. Eine Person mit durchschnittlicher Wassernutzung benötigt in der Regel mehr als eine Woche, um einen Kubikmeter Wasser zu verbrauchen.
Warmwasserverbrauch im Singlehaushalt
Der durchschnittliche Verbrauch an Warmwasser für eine Person liegt zwischen 30 und 36 Litern pro Tag. Für den CO2-Fußabdruck und die Kosten ist aber nicht der reine Verbrauch entscheidend, sondern viel mehr die Energie zum Erwärmen des Wassers. Dafür entstehen bei einer Person im Schnitt 175 bis 225 Kilogramm CO2 pro Jahr.
Kosten für den Wasserverbrauch in einem Singlehaushalt
Die Kosten für den gesamten Wasserverbrauch setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen: das Kaltwasser vom Versorger und die Energie, mit der das Wasser im Gebäude erwärmt wird.
Ein Liter warmes Wasser kostet 2,5- bis 4-mal so viel wie ein Liter kaltes Wasser – abhängig von der Art der Erwärmung. Insgesamt verursacht der jährliche Wasserverbrauch in einem Single-Haushalt Kosten von durchschnittlich 130 bis 230 Euro:
- 130 Euro bei Erwärmung über die Zentralheizung in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus
- 195 Euro bei Erwärmung durch Strom (dezentral) in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus
- 150 Euro bei Erwärmung über die Zentralheizung in einem Ein- oder Zweifamilienhaus
- 230 Euro bei Erwärmung durch Strom (dezentral) in einem Ein- oder Zweifamilienhaus
Wie beeinflusst die Art der Warmwasserbereitung die Kosten?
Wie das Wasser erwärmt wird, ist entscheidend für Energieeffizienz und Kosten. Welches System sich am besten eignet, hängt aber auch von den Anforderungen und den Gegebenheiten vor Ort ab. Grundsätzlich wird zwischen zwei verschiedenen Arten der Warmwasserbereitung unterschieden:
- zentral: Alle angeschlossenen Wasserhähne werden aus dem gleichen Warmwasserspeicher versorgt, der über die Heizanlage erwärmt wird. Mithilfe einer Zirkulationspumpe wird das Warmwasser zu den Zapfstellen gefördert.
- dezentral: Für einzelne Wasserhähne, Räume oder teilweise auch Wohnungen beziehungsweise Etagen gibt es extra Warmwasserspeicher, zum Beispiel Boiler oder Durchlauferhitzer.
Ein weiterer Kostenfaktor ist der Brennstoff, in der Regel Erdgas oder Strom. Gas mit durchschnittlich 10,7 Cent je Kilowattstunde war 2023 im Schnitt deutlich günstiger als Strom mit etwa 42,2 Cent. Für einen Kostenvergleich müssen also System und Brennstoff berücksichtigt werden.
Dezentrale Warmwasserbereitung mit Strom im 1-Personen-Haushalt
Wer eine dezentrale Warmwasserbereitung nutzt, beispielsweise einen Durchlauferhitzer, verbraucht im Schnitt weniger Energie als bei zentralen Systemen. Allerdings handelt es sich dabei meist um teuren Strom. Daher sind sowohl die wirtschaftliche als auch die Ökobilanz meist etwas schlechter als bei einer effizienten zentralen Warmwasserbereitung.
Zentrale Warmwasserbereitung im 1-Personen-Haushalt
Bei der zentralen Warmwasserbereitung wird in der Regel etwas mehr Energie zur Herstellung der gleichen Menge Warmwasser benötigt. Die Betriebskostenabrechnung, die Gesamtenergiebilanz und die CO2-Emissionen fallen unter optimalen Bedingungen allerdings günstiger aus. Optimal bedeutet, dass alle Bestandteile der Anlage möglichst nach Nutzungsgewohnheiten eingestellt sind und effizient laufen, sodass nur geringe Verteil- und Speicherverluste auftreten.
Dezentrale Warmwasserbereitung mit Gas im 1-Personen-Haushalt
Günstiger als ein effizientes zentrales System ist in der Regel nur ein dezentrales System mit Erdgas-Durchlauferhitzern. Denn bei im Vergleich zum Strom geringen Energiepreisen treten kaum Verteil- und Speicherverluste auf.
Monatlicher Abschlag für die Wasserkosten für eine Person
Wie hoch der monatliche Abschlag für die Wasserkosten sein sollte, kann pauschal nicht beantwortet werden. Denn die hängen von mehreren Faktoren ab, unter anderem:
- Anzahl der im Haushalt lebenden Personen
- Zusammenstellung der Betriebskosten: Kombination aus Warmwasser- und Heizkosten plus kalte Betriebskosten oder ausschließlich Wasserverbrauch?
- Vergleichswerte: Wie hoch sind die durchschnittlichen Wasserkosten in der Region oder für diese Art von Gebäuden?
- Energieträger: Ob Heizöl, Erdgas oder Strom ist ein entscheidender Faktor für die Kosten.
Wasserkosten-Abschlag für eine Person: Mieter*innen
Wer zur Miete wohnt, zahlt den Abschlag für die Wasserkosten in der Regel an die/den Vermieter*in. Diese/r schließt dann den Vertrag mit dem Versorger ab. Entscheidend für die Höhe des Abschlags ist, ob der Wasserverbrauch pro Wohnung ermittelt wird oder für das gesamte Haus:
- Gibt es nur einen Wasserzähler für das gesamte Haus, werden die Kosten in der Regel anhand der Wohnungsgröße umgelegt. Für eine Person, die alleine wohnt, kann das unter Umständen bedeuten, dass sie genauso hohe Wasserkosten hat wie die dreiköpfige Familie nebenan.
- Ermitteln separate Zähler für jede Wohnung den Verbrauch, zahlt jeder nur die eigene Wassernutzung. Dann lohnt sich Wassersparen besonders: für Umwelt, Klima und den Geldbeutel. Unter diesen Umständen können Mieter*innen ihr Wasser mittlerweile auch oft direkt beim Versorger abrechnen lassen.
Wasserkosten-Abschlag für eine Person: Eigentümer*innen
Eigenheimbesitzer*innen sind grundsätzlich selbst dafür verantwortlich, Ihren Wasseranschluss anzumelden und einen Vertrag mit einem örtlichen Versorger wie den Stadtwerken abzuschließen. Der Abschlag richtet sich dann nach dem Verbrauch und weiteren Faktoren. Hier fließt auch die Gartenbewässerung in vollem Umfang mit ein. Das gleiche gilt für den Anschluss ans Abwassersystem.
Verringern Sie Ihren Wasserverbrauch, können Sie bei einer verbrauchsgerechten Abrechnung den Abschlag für die Wasserkosten senken. Mit dem Energiesparkonto oder der App EnergieCheck behalten Sie den Überblick über Ihren Verbrauch und Ihre Einsparungen. So können Sie besser nachvollziehen, welche Abschlagshöhe gerechtfertigt ist.
Wasser und Energie sparen im 1-Personen-Haushalt
Wasser- und Energiesparen lohnt sich, auch wenn Ihr Wasserverbrauch nicht wohnungsspezifisch abgerechnet wird. Jeder Tropfen, der nicht erwärmt oder durch Leitungen gepumpt wird, spart Energie und vermeidet CO2-Emissionen. Wir haben die wirksamsten Tipps zum Wassersparen zusammengetragen:
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